Im Jahre 2012 kann die Schützengesellschaft Gittelde auf eine 520jährige Geschichte zurückblicken. Die wichtigsten Ereignisse kurz zusammengefasst:

 

1492:

Die auf dem Schloss Stauffenburg residierende Herzogin Elisabeth von Braunschweig und Lüneburg hatte die endscheidenden Schritte entweder zur ersten Einführung oder aber zur Förderung des Schießens und des Schützenfestes in Gittelde eingeleitet. Als Ehrenpreis für den Bestemann stiftete sie einen silbernen Löwen. Ein solcher ist auch heute noch Bestandteil der Königskette, wenn auch leider nicht mehr der Originale.

 

Es war damals so wie heute Sitte, dass der amtierende Schützenkönig (Bestemann) ein Kleinod an der Kette anbrachte, was diese im Laufe der Jahre zu einem unschätzbaren Wert erhöhte.

 

1618-1648 "30jähriger Krieg":

Im Jahre 1627 wurde Gittelde von den Kaiserlichen schwer geplündert und gebrandschatzt. Zur Sicherheit wurde der wertvolle Silberner Löwe nach Osterode in Verwahrung gebracht. Sicher sollte er dort aber nicht sein. Als der Graf Merode vor die Stadt rückte und mit Erstürmung und Plünderung drohte, wurde aus der Not die Stadt mit einer großen Summe freigekauft. Dabei war auch der Löwe, der nie wieder gesehen wurde. 1644, als man unter dem Krieg nicht mehr so leiden musste, wurde ein neuer Löwe angefertigt.

 

1655-1660

Durch die Verarmung war ein Gewinn des Schießens um den Löwen nicht mehr verlockend. Herzog August von Braunschweig förderte, nach Bitten der damaligen Schützenmeister, das Schießen. Einen Ausfall wollte er vermeiden, da die Schießübungen der Landesverteidigung nützlich waren und den Leuten die Amtsgerechtigkeiten in Erinnerung blieben.

 

18.Jahrhundert:

Über diese Zeit fehlen viele Unterlagen. In Abständen wurden Privilegien erneuert und die Schützenfeste (Freischießen) mal mit und mal ohne Staatszuschuß durchgeführt.

 

1806-1813:

In diesen Jahren zerfiel die damalige Schützengilde, die aus Gittelde, Grund, Badenhausen und Windhausen bestand. Durch die gewonnene Eigenständigkeit der Ortschaften, drängte man auch auf die Eigenständigkeit des Schützenwesens. Eine Einigung auf ein gemeinsames Feiern und Schießen konnte nicht erzielt werden.

 

nach 1860:

Zwischen Gittelde, Badenhausen und Windhausen wurde die Vereinbarung getroffen, dass Schützenfest im dreijährigen Wechsel untereinander durchzuführen, was sich bis heute bewahrt hat.

 

nach 1870:

Das Schützenhaus mit Scheibenstand "Am Schanzen" wurde gebaut. Im Sommer schoß man am Hessenberg. Auch das Ansehen der Schützengesllschaft und der Glanz ihrer Feste wuchs ständig weiter.

 

nach dem Ersten Weltkrieg:

1931 wurde ein neues Schützenhaus "Am Galgen" gebaut. Die Finanzierung wurde durch den Verkauf des alten Hauses und den Mitgliedern der Schützengesellschaft sichergestellt. Schützenkönig 1937 war Wilhelm Beuleke. Durch den Zweiten Weltkrieg musste dieser die Würde bis 1957 wahrnehmen.

 

ab Ende 1945:

Dank des historischen Verständnisses der britischen Besatzung konnten die unersetzlichen historischen Symbole (Ketten, Fahnen und alte Urkunden) verwahrt werden. Die erste Generalversammlung fand 1950 statt und nach anfänglichen Schwierigkeiten fand 1957 das erste Schützenfest nach dem Krieg statt.

 

1992:

In diesem Jahr wurde mit großen Aufwand das 500jährige Bestehen der Schützengesellschaft Gittelde gefeiert. Besondere Beachtung fand der große historische Umzug mit den authentischen Kostümen aus verschiedenen Epochen. Auch ein Festbuch mit Chronik wurde herausgegeben.

 

1993-1999:

Großteils durch Eigenleistung und dem unglaublich großen Engagement der Mitglieder und Freunden der Schützengesellschaft entstand das neue Schützenhaus "Am Sportzentrum", direkt neben dem Festplatz.

 

Heute und Zukunft:

Auch zukünftig bemühen sich die Mitglieder der Schützengesellschaft um den Erhalt des Brauchtums und der Tradition, dem Sport, sowie natürlich der Bereicherung der örtlichen Gemeinschaft.